11. Dezember 2023
Die WINGS hatten sich bei der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales der 2. Toyota DBBL viel vorgenommen, mussten sich aber dem Heim-Team geschlagen geben.
Zwar waren noch längst nicht alle Spielerinnen wieder fit, aber immerhin konnte die Mannschaft wieder trainieren. Ein Training mit dem kompletten Kader wäre aber wirklich zu schön gewesen, denn bereits am Dienstag riss sich Greta Kröger die Strecksehne im linken Mittelfinger. Zudem landete am Mittwoch mit Jamie Cherry die Nachverpflichtung für Topscorerin Sarah Gates. Die beiden Trainingseinheiten mit dem Neuzugang glichen zwar eher einer Druckbetankung und einem Crashkurs in Sachen Teamgeist, dennoch fuhr man hochmotiviert nach Göttingen. Und wer Greta Kröger ein wenig kennt, den wundert es nicht, dass sie trotz Trainingsunfall das Trikot überstreifte.
Dennoch waren von Beginn an Abstimmungsprobleme zu erkennen, zudem hatten die Leverkusenerinnen die Abwehr in der Kabine vergessen. Ehe man sich versah, stand ein 8:20 auf der Anzeigetafel – eine Aufholjagd war angesagt. Im zweiten Spielabschnitt fanden die WINGS endlich etwas besser in ihren Rhythmus, doch vor allem dieses Viertel war geprägt von ständigen Unterbrechungen der Schiedsrichter, die Fehler des Kampfgerichts korrigieren mussten. Dennoch nahmen die WINGS das körperbetonte Spiel gut an und kämpften sich bis zur Pause auf 26:32 heran.
In der Pause wurde es laut in der Kabine, die beiden Coaches wollten noch einmal auf den Gameplan und die vergebenen Chancen hinweisen. Das sollte im 3. Viertel besser werden und der Rückstand wieder verkürzt werden und so legten die Leverkusenerinnen direkt los. Nach einigem hin und her und in der 25. Minute konnte der Rückstand auf 2 Punkte zum 36-38 verkürzt werden und gefühlt waren die Gäste am Drücker.
Aber nur gefühlt, denn der Faden ging wieder verloren, Göttingen kam zu teilweise einfachen Punkten und so stand es vor dem letzten Viertel 43-50. Die nächsten 3 Minuten waren – zumindest aus Leverkusener Sicht – nur schwer mit anzusehen und glichen einem Totalausfall. Innerhalb von 3 Minuten legten die Veilchen einen 12-0 Lauf hin und das Spiel war eigentlich entschieden. Dennoch kämpften die WINGS weiter und konnten den Rückstand in der 5. Minute des Schlussabschnitts noch einmal auf 14 Punkte verkürzen, doch dann lief einfach nichts mehr zusammen. Magere 2 Punkte gelangen den WINGS noch, um mit dem Endstand von 54:72 etwas frustriert die Heimreise anzutreten.
Festzuhalten bleibt, dass niemand den Kopf verlieren sollte, nur weil es im Moment nicht so läuft. Denn das Ziel war, ist und bleibt der Klassenerhalt. Dass dies nicht einfach werden und viel Geduld erfordern würde, wenn man mit ¾ des Zweitligateams einen Prozess durchlaufen möchte, war Sportdirektorin Grit Schneider vor der Saison klar: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir als Aufsteiger gut daran tun, die Klasse halten zu wollen, nicht mehr und nicht weniger. Eine solche Pechsträhne mit Verletzungen und Krankheiten habe ich in meinen vielen Jahren als Basketballerin noch nicht erlebt. Aber danach fragt am Ende keiner und es hilft auch nichts. Wir werden weiter daran arbeiten, Spiele zu gewinnen und ich bin überzeugt, dass uns das auch gelingen wird.